Kein Display, keine Batterie, kein Blitz
Seit Weihnachten bin ich stolze Besitzerin einer Zeiss Ikon Kamera 515/2 mit Netter Anastigma Objektiv und Compur Verschluss. Im Gegensatz zu den digitalen EC-Karten großen Kameras ist sie ein ganz schöner Brocken und verfügt nur über wenige Einstellungen oder Knöpfe. Dieses Schätzchen ist meine erste Klappkamera und es hat wirklich Spaß gemacht die wenigen Funktionen auszuprobieren. Für alle die noch nicht das Vergnügen hatten, habe ich die ersten Schritte im Umgang mit diesem Modell dokumentiert und bebildert.
Erste Schritte
Bloß keine Berührungsängste haben, so eine alte Dame (Baujahr ca. 1938) möchte angefasst werden. Um den Kasten zu öffnen drücke man den kleinen Metallknopf auf der rechten Seite, klappt das längliche Metallstück hoch und zieht. Bitte nicht zu ruckartig, damit der Stoff der das Objektiv mit dem Kasten verbindet nicht einreisst. Das Metallstück sollte ausgeklappt bleiben, damit man die Kamera sicher hinstellen kann. Um sie wieder zu schließen müssen die unteren Schienen auf beiden Seiten gleichzeitig runter gedrückt werden.
Statt einem Sucher besitzt dieses Modell eine Lupe mit Spiegel die vorne am Objektiv befestigt ist und sich zur Seite drehen lässt. Man erhält nur einen ungefähren Eindruck des Fotos, da das Bild recht klein ist und dazu spiegelverkehrt.
Ich habe bereits einen Film eingelegt aber noch nicht verschossen, deswegen beschreibe ich ein anderes mal wie man das am besten anstellt. Nur soviel: es gehört ein 120 Rollfilm rein, der in jedem dritten Fotoladen erhältlich ist.
Um ein Foto zu machen
- betätige man den Auslöser oder
- den abschraubbaren Auslöser und
- ziehe den Hebel zurück um ein weiteres Bild zu machen
Bevor jedoch ein weiteres Bild gemacht wird, sollte man den Film mit Hilfe der Schlaufe ein paar mal weiter drehen bis im roten Guckloch eine Zahl zu sehen ist. Steht dort eine 3, bedeutet es, dass man beim 3. Bild des Films angelangt ist. Natürlich kann man das auch lassen um ein Bild doppelt zu belichten.
Vorraussetzung für gute Bilder sind Kenntnisse in Sachen Belichtung, Blende etc., die man sich online bestimmt aneignen kann. Ansonsten kann man nur hoffen, dass die Kamera auch nach 70 Jahren noch funktioniert. Weitere Infos und vor allem erste Fotos gibt es dann, wenn der Film voll ist und ich ihn entwickeln lasse.
Meine Buchtipps zu alten Schätzchen: